Nur durch glückliche Umstände konnten für die beiden zuletzt bebauten Grundstücke an der Marienwahl weitgehende Befreiungen vom sehr restriktiven Bebauungsplan erwirkt werden. Dadurch wurde es möglich, mit Flachdachgebäuden in besonderer Weise auf die Gegebenheit der Grundstücke einzugehen. Die nördliche B 27 verursacht starke Lärmeinwirkungen. Der L-förmige Grundriss umschließt die Terrasse, erzeugt Privatheit und blendet Immissionseinflüsse aus. Die formale Idee der aufgeschnittenen Röhre wird durch ähnliche Dimensionierung von Dach, Wänden und Terrassensockel aus gefärbtem Sichtbeton unterstrichen. Der Wohnbereich wird auf das ehemalige Geländeniveau angehoben und ermöglicht die Aussicht nach Süden zur Stadtmitte und nach Norden ins Grüne. In einem nahezu stützenfreien Großraum befinden sich der Wohnbereich und der Schlafbereich für die Eltern. Eine 15 m lange Schrankwand nimmt sämtliche Lagerfunktionen der angrenzenden Räume auf und trennt bewusst nach Osten. Im Sockelgeschoss befinden sich Kinderzimmer mit Bad, sowie Eingangsbereich mit Treppe und Funktionsräume. Eine Sockelmauer begleitet die Einfahrt und setzt sich im Inneren als Sitz- und Spielbank fort. Das gesamte Gebäude wurde aus eingefärbtem Sichtbeton mit Innendämmung aus Schaumglasplatten errichtet. Weit gespannte Betondecken wurden überhöht ausgeführt und über der zentralen Wand mit Brückenauflagern thermisch getrennt.